Die Gaststätte „Seilbahn“ in Leipzig

Restaurant "Seilbahn" in Leipzig
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Letzte Aktualisierung am 22. November 2023

Die Gaststätte „Seilbahn“ gehört zum Kleinkartenverein „Seilbahn“ in Leipzig-Gohlis. Im urigen Ambiente wird eine rustikale deutsche Küche serviert. Die Bedienung ist sehr freundlich, der Koch liefert gute Arbeit.

Heute stelle ich die Gaststätte „Seilbahn“ vor, bei welcher wir heute zum Valentinstag  zu Speis und Trank einkehrten.
Anfangs war ich etwas skeptisch, da die Preise für die Gaststätte eines Kleinkartenvereines mir recht hoch erschienen. Doch als das Essen serviert wurde, nach den ersten happen, änderte sich meine Meinung.

Um es kurz zu machen – das Essen schmeckte gut, Platz für Kritik war dennoch vorhanden. Die servierten Klöße waren sehr trocken und hätten gut und gern fünf Minuten länger vor sich hin kochen können.
Das Rotkraut und Mischgemüse war weich, aber nicht zerkocht. Angels Schnitzel war faßt perfekt. Ein „faßt“: Sein Maßstab ist das Schnitzelrestaurant „Schnizz“, welches noch keine anderes Restaurant toppen konnte.
Das Steak au four war sehr lecker, die Portion Würzfleisch „selbstgemacht“. In vielen anderen Vereinsgaststätten warten eher Großhandelspackungen auf die Gäste.
Auch das Pangasius-Filet konnte gelobt werden. Ob die Schärfe jedoch vom Koch so gewollt war, weiß ich nicht. Ich weiß aber, daß mir persönlich die Zubereitung schmeckte.

Wir bestellen ein Schnitzel mit zwei Klößen und Rotkraut, Steak au four mit Kroketten und Pangasius-Filet mit Mischgemüse und Kartoffeln. Nach ca. 20 Minuten war das Essen am Tisch. Zusammen mit drei großen Colas (0.4L) zahlten wir 46,00 Euro.

Für Raucher gibt es einen abgetrennten Bereich im Wintergarten, drei Tische. Das Überraschende – die Tür öffnet sich automatisch, wie eine Tür im Supermarkt oder der Bank.

Kinderfreundlich?
Für Kleinkinder stehen Kinderstühle bereit. Wie ich merkte, müssen sich Gäste mit Kindern nicht entschuldigen für ihre Kleinen. Und wenn sie groß genug sind, können sie in den warmen Tagen auf dem Spielplatz des Gartenvereines spielen.

Sonstiges
Wer auf ein freies WLAN für Gäste hofft, wird enttäuscht. Doch langweilig wird es nicht. Das Ambiente ist etwas auf “ amerikanisch “ getrimmt. An der Bar sitzen zwei im Urlauber-Look gestylte Schaufensterpuppen, über den Tresen hängen Felsreliefs und von der Decke größere Motorflugzeug-Modelle. Das Inventar ist durchweg aus Holz gefertigt. Das die Tische etwas wacklig sind und ausgerechnet in meiner „Wunsch-Sitzecke“ der Decken-Spot nicht funktioniert, nimmt man gern als Charme einer „ehrlichen“ Gaststätte war. Die „Seilbahn“ ist nun einmal keine Franchise-Systemgastronomie mit „Hochglanz-Style“, hier arbeiten Menschen für Menschen und vergessen schon einmal eine … Lampe sofort auszuwechseln. Dafür fühlt der Gast sich in der „Seilbahn“ wohl und nicht als Bittsteller behandelt. Letzteres kennt jeder von uns, zuletzt ist das uns in Prag 2018 passiert. Ein Kellner war sichtlich davon genervt, dass wir 20:30 Uhr Essen bestellten.

In der Seilbahn ist alles Paletti. Vor allem durfte ich mit meiner DSL-Kamera Bilder schießen. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich. Bilder mit dem Smartphone knipsen – ist nirgends ein Problem. Wer aber eine Profi-Kamera für mehrere Tausend Euro auspackt und loslegt, wird oft argwöhnisch verfolgt, gegebenenfalls aufgefordert das Fotografieren zu unterlassen. Nicht so in der „Seilbahn“. Natürlich spielt es immer eine Rolle, was man fotografiert und ob Personen/Gäste involviert sind.

Etwas Geschichte
Die „Seilbahn“ ist stolz auf ihre Geschichte, die bis auf das Jahr 1915 zurück geht. Die Firma Adolf Bleichert & Co. (damals Weltmarktführer für Seilbahnen), entschloß sich 1917 zum Kauf von Gartenland, um es ihren Arbeitern und Angestellten zum Zwecke der Versorgung mit landwirtschaftlichen Produkten durch Eigenanbau zu verpachten.
Der Boden selber erzählt eine längere Geschichte, die sich im Jahr 1813 abspielte. Während der Völkerschlacht kämpften auf dem Gebiet des heutigen Kleingartenverein die napoleonische Truppen der Franzosen gegen alliierte Armeen unter der Führung von Generalfeldmarschall Blücher und Yorck (Preußisches Krop), sowie Graf Langeron (Russisches Korp).