Leipziger Ratskeller – ein Restaurant mit Geschichte

Eingang zum Leipziger Ratskeller
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Letzte Aktualisierung am 22. November 2023

Der Ratskeller gehört zu Leipzigs ältesten Restaurants und Weinstuben. Einen sehr guten Ruf genießt der Leipziger Ratskeller als Ausbildungsbetrieb. Was nicht jeder weiß – im Leipziger Ratskeller existieren „geheime“ Tunnel und Treppen. Sie sind gedacht um schnell ohne großes öffentliches Aufsehen besondere Gäste des Ratshauses in den Ratskeller zu verbringen. Die verborgenen Gänge existieren seit dem Bau des weit verzweigen Rathaus-Komplexes. Inwieweit sie heute noch genutzt werden, ist mir (noch) unbekannt.

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Der Ratskeller im Leipziger Rathaus

Im Rathaus befindet sich ein besonderes Geschenk von Weltfußballspieler  Pelé. Der brasilianischer Staatspräsident Fernando Henrique Cardoso ernannte Pelé in den Jahren 1995 bis 1998 zum außerordentlichen Sportminister. In dieser Zeit war Pelé Ehrengast im Leipziger Rathaus und hinterließ einen handsignierten Fußball.

Der Leipziger Ratskeller ist zudem ein erfolgreicher Ausbildungsbetrieb für angehende Köche sowie Servicepersonal. Jährlich erlernen in diesem renommierten Lokal eine Handvoll ausgesuchter Bewerber die Kunst der Gastronomie.

Der Leipziger Ratskeller gehört zusammen mit der Caterer Fairgourmet zu den Initiatoren (2018) der „Azubi Akademie Leipzig“. Erfahrene Gastronomen und Fachleute aus regionalen Betrieben vermitteln dem Branchennachwuchs Wissen, das nicht auf dem Lehrplan der Berufsschule steht. Dieses Prinzip soll helfen, den überwiegend standardisierten Lehrinhalten eine regionale Note zu verleihen.

Aber angefangen hat die Geschichte im Jahr Die 1563. Der Rat der Stadt erhielt viel zu viele Beschwerden über gepanschte Weine. Die Leipziger Weinhändler trieben das Prinzip der Gewinnmaximierung zu sehr auf die Spitze. Eine traditionelle Messestadt wie Leipzig konnte sich mit diesem Missstand nicht arrangieren, zu viel hing von ihrem Ruf ab.

Die Stadt Leipzig nahm alsbald die Sache selber in die Hand und eröffnete kurzerhand eine städtische Weinstube mit moderaten Preisen und gute Wein-Qualität. Die lokalen Weinhändler wollten sich die „feindliche“ Übernahme ihrer vermeintlichen Domäne nicht gefallen lassen und klagten beim Kurfürsten Sachsen. Dieser berief eine Kommission ein und … alles gut. Die Panscher und Wucherer wurden in die Schranken gewiesen. Doch damit war die Geschichte vom Leipziger Ratskeller noch lange nicht zu ende. Aber dazu später – in einemanderen Kapitel.