Letzte Aktualisierung am 1. Juli 2024
Wo wir Bargeld oder eine Kreditkarte gebraucht hätten
Als wir von Polen kommend eine Autobahn in Tschechien nutzen wollten, benötigen wir wegen der Mautpflicht natürlich eine sogenannte Vignette, bei Nichtbeachtung des drohen Geldstrafen von bis zu 5.000 CZK (ca. 200 Euro). Kein Problem, dachten wir.
Die Vignette kann an jeder Tankstelle gekauft und auf die Windschutzscheibe geklebt werden. Die 10-Tage Vignette für 310 Kronen (12 Euro), die Monatsvignette für 440 Kronen (17 Euro) und die Jahresvignette zum Preis von 1.500 Kronen (59 Euro). Da wir nur 2 Tage in Tschechien verweilen wollten, genügte die Kleine für 12 Euro.
Das Problem kam, als die Verkäuferin an der Tankstelle unbedingt Kronen sehen wollte – oder unsere Kreditkarte. Nun, wir verfügten über keine Kreditkarten.
Was also jetzt tun? Keine Vignette auf der Frontscheibe bedeutet beim Erwischt werden ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro, zahlbar beim Ordnungshüter vor Ort.
Wir bogen schnell von der Autobahn ab und suchten per Navigationssystem und der POI-Suche (Point of Interrest) die nächste Ortschaft mit einer Bank. Damit wäre das Problem endlich gelöst und wir können auf schnellen Autobahn, statt holprigen Landstraßen die Fahrt fortsetzen.
Tja, aber am Sonntag haben keine Banken geöffnet, das bedachten wir bei unserer Vorfreude nicht. Wo also am Sonntag Euro in Kronen wechseln?
Wir hatten Glück im Unglück. Meine EC Karte wurde vom Geldautomat einer tschechischen Bank akzeptiert, ich konnte endlich Kronen tauschen und war zunächst happy.
Die Ernüchterung kam erst, als ich die Gebühr für den Service auf dem Ausdruck sah – umgerechnet 10 Euro für ca. 180 Euro. Damit war die Servicegebühr am Geldautomat fasst so teuer wie die 10-Tages Maut-Vignette für die Autobahn. Auf Deutsch – die Vignette kostete uns summa summarum. 22 statt 12 Euro. In diesem Fall wäre es besser gewesen, wenn wir Bargeld oder eine Kreditkarte wie VISA oder Master-Card besessen hätten. Bei diesen Kreditkarten fallen keine Transaktionsgebühren im EU-Raum an.
Wann ist Bargeld in der Landeswährung ratsam?
Wie schlimm kann das „Kleine“ oder „Große Geschäft“ für eine Frau auf der Autobahn werden? Sehr schlimm. Hier träfe der Spruch zu: „Ein Königreich für ein WC!“.
Und genau für diesen Fall wären 5 bis 15 Kronen in Münzen angebracht. Eine Toilettenfrau nimmt sicher auch gern 50 Eurocent statt 10 Kronen, keine Frage. Die hochmoderne Schranke im vollautomatischen WC ist da weniger tolerant. Und wer will schon in der Raststätte extra einen Kaffe kaufen, um zu merken dass der Wechselbetrag für das WC nicht zu gebrauchen ist? Das haben wir alles schon erlebt.