Ägypten & die Kriminalität – muss ich um mein Leben bangen?

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Letzte Aktualisierung am 22. November 2023

Kriminalität ist in jedem Land ein Thema. In Ägypten hingegen ist oft nicht sicher ob es sich um ein terroristisches Verbrechen oder ein Fall „normaler“ Kriminalität handelt – für die Opfer in jedem Fall eine Katastrophe.

Am 14. Juli 2017 geschah solch ein Fall von verstecktem Terrorismus. Sechs Urlauberinnen aus Deutschland, Tschechien, Russland und Armenien wurden an einem Hotelstrand in Hurghada von einem Mann angegriffen. Er stach auf sie ein, tötete drei von ihnen und brachte den anderen schwere Verletzungen bei. Unter den getöteten Frauen befanden sich zwei Deutsche Friseurmeisterinnen aus Peine.
Während deutsche Behörden und ägyptische Medien einen terroristischen Hintergrund bejahten, verneinten ägyptische Behörden dies vehement. Stattdessen erwähnten sie mögliche psychische Probleme des Attentäters, welche verantwortlich für das Massaker sein könnten.

Für ein Land wie Ägypten – mit Hinblick auf mögliche Einnahmeverluste im Tourismus – lesen sich Nachrichten über vereinzelte psychisch kranke Täters besser, als Nachrichten über gezielte terroristische Angriffe auf Urlauber in Touristenhochburgen.

Das Risiko in einen terroristischen Anschlag verwickelt zu werden – auch wenn er als Tat eines physisch Kranker Einzeltäter dargestellt wird – ist in Ägypten größer als in europäischen Urlaubsländern. Anschläge mit vielen Toten bei Gizeh oder in Kairo sind keine Seltenheit.

Wann und wo ein Terrorist zuschlägt, erfährst Du nicht auf Facebook oder Twitter – er kann Dich mitten im ägyptischen Museum in Kairo erwischen, oder am von Menschen überquellenden Strand – wie es bereits geschah.

Aber das Gute – wenn man es so sehen will – in Deutschland kommen mehr Menschen durch Autos um leben, als Urlauber in Ägypten von der Hand eines Straftäters.

Grundsätzlich sollte alles gemieden werden, was mit Koptischen Feiertagen zu tun hat. Die koptischen Christen sind sehr oft ein Ziel muslimischer Fanatiker. Hierbei handelt es sich um eine Art religiöser Erbfeindschaft. Schon vor den „heiligen Kreuzzügen“ begegneten sich Muslime und Christen wie Hund und Katze. Während im Laufe der Jahrhunderte Christen immer mehr dem Motto „Frieden und Toleranz“ näherten, radikalisierten sich einzelne muslimische Gruppierungen und proklamierten eine äußerst gewalttätige Glaubensverbreitung.

Im Bereich der „allgemeinen Kriminalität“ gilt Ägypten als ein sicheres Land, sagt das Auswertige Amt.

Mit vereinzelten Vergewaltigungen ist auch in muslimisch geprägten Ländern zu rechnen. Alleinreisende europäische Frauen sollten das Nachtleben in Großstädten meiden. Vor allem, wenn sie sich nicht im Schutz der großen Touristenzonen bewegen.
Aufgrund häufiger Nachrichten bezüglich Vergewaltigungen und anderen Sexualdelikten, wird Frauen nahegelegt sich vorsichtig und zurückhaltend zu verhalten. Freizügige Kleidung, oder ein selbstbewusstes Auftreten, wird in Ägypten von der männlichen Bevölkerung oft missverstanden.

Zugenommen haben in den letzten Jahren erpresserische bzw. betrügerische Verhaltensweisen bei Taxifahrern. Häufig wird beim Zahlungsverkehr betrogen. Der Taxifahrer hält plötzlich statt einer 50 Pfund Note eine 50 Piaster Banknote in der Hand und behauptet diese von Ihnen gerade erhalten zu haben. Das ist reine Taschenspielerei und Spekulation auf das Unwissen der Reisenden. Das ägyptische Pfund unterteilt sich in 100 Piaster und auch die Piaster werden per Banknote ausgegeben. Bei Urlaubern, die zum ersten Mal in Ägypten verweilen, funktioniert dieser Trick. Denn wo bei uns eine „50“ draufsteht, geht man von 50 Euro und nicht einer 50 Eurocent Banknote aus.

Denselben Geldwechseltrick findet man auf Basaren und überall dort wo kleine Händler Waren oder Dienstleistungen anbieten.

Ich persönlich reiste vor vielen Jahren (2010) zum letzen Mal durch Ägypten und war begeistert von dem Land – abgesehen von gewissen (heute erklärbaren) Zwischenfällen. Von dem Land und seiner Kultur bin ich immer noch begeistert. Aber heute habe ich Familie, einen Sohn und bin weniger abenteuerlustig – die aktuelle Lage in Ägypten ist mir – persönlich – zu risikobehaftet. Sicherlich sterben in Deutschland mehr Deutsche bei einem Autounfall, aber ich würde meinen Sohn nicht einmal einer 0.005 Prozentigen Wahrscheinlichkeit eines Terroranschlages aussetzen. Für mich fällt Ägypten als Urlaubs-Tipp weg.